Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer vor Hitzestress

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Länder und Unternehmen müssen dringend Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer ergreifen, die zunehmend extremer Hitze ausgesetzt sind, erklärte die Vereinten Nationen am Freitag (22.08.2025).

Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen, und Arbeitnehmer weltweit spüren bereits die Auswirkungen auf ihre Gesundheit, so die Organisationen in einer „dringend notwendigen” Aktualisierung eines Berichts und Leitlinien, die zuletzt 1969 veröffentlicht wurden.

Dem Bericht zufolge sinkt die Arbeitsproduktivität um 2 bis 3 % pro Grad über 20 °C, und die Hälfte der Weltbevölkerung leidet bereits unter den negativen Folgen hoher Temperaturen.

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Zu den Gesundheitsrisiken zählen Hitzschlag, Dehydrierung, Nierenfunktionsstörungen und neurologische Störungen, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Besonders gefährdet seien Arbeiter in manuellen Berufen wie Landwirtschaft, Bauwesen und Fischerei sowie gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kinder und ältere Menschen in Entwicklungsländern, fügten sie hinzu.

„Der Schutz der Arbeitnehmer vor extremer Hitze ist nicht nur eine gesundheitliche Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, erklärte Ko Barrett, stellvertretende Generalsekretärin der WMO.

Als Reaktion darauf forderten die Organisationen regional und branchenbezogene Hitzeaktionspläne, die gemeinsam mit Arbeitnehmern, Arbeitgebern, Gewerkschaften und Gesundheitsexperten ausgearbeitet werden sollen.

Gewerkschaften in einigen Ländern haben beispielsweise auf die Festlegung gesetzlicher Höchsttemperaturen am Arbeitsplatz gedrängt, was laut den Behörden eine Option ist, die jedoch weltweit je nach Kontext unterschiedlich ausfallen dürfte.

Sie forderten auch eine bessere Ausbildung von Gesundheits- und Rettungskräften, da Hitzestress häufig falsch diagnostiziert wird.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) kam kürzlich zu dem Schluss, dass weltweit mehr als 2,4 Milliarden Arbeitnehmer übermäßiger Hitze ausgesetzt sind, was zu mehr als 22,85 Millionen Arbeitsunfällen pro Jahr führt.

„Niemand sollte das Risiko eingehen, nur um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, einen Nierenversagen oder einen Kollaps zu erleiden”, erklärte Rüdiger Krech, amtierender Direktor für Umwelt, Klimawandel und Gesundheit bei der WHO, auf einer Pressekonferenz vor der Veröffentlichung des Berichts.

Quelle: Agenturen